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Ein Erlebnisbericht von Corinna und Flo am . Veröffentlicht in Reiseberichte.

Die ersten beiden Weihnachtsfeiertage sind vorbei und endlich geht es los. Wir (das sind Flo & Corinna) starten zu unserer ersten Tauchsafari. Ziel: Ägypten, das Rote Meer, die Südtour.

Der Flieger startet um 06:20 Uhr in München, das heißt für uns früh aufstehen. Kurz vor dem Boarding treffen wir auf Chris, Lukas, Bernhard und Martin. Wir fliegen gemeinsam von München, während Christina, Julia und Madeleine bereits seit einer Woche vor Ort sind und die Nordtour betauchen. Pünktlich geht’s in München los, der Flug ist ruhig und nach 4 Stunden landen wir bereits in Hurghada. Das Gepäck ist auch vollständig mitgekommen und vor dem Flughafen erwartet uns bereits der Transfer von Emperor Divers die uns zum Hafen „Port Ghalib“ bringen.

Die Busfahrt dauert weitere 3 Stunden mit einem Zwischenstopp für Kaffee und Snacks. Gegen 16:30 Uhr erreichen wir den Hafen mit unserem Zuhause für die nächsten Tage, die „Superior“. Boarding ist ab 18:00 Uhr, sodass wir die Möglichkeit nutzen uns noch ein wenig die Beine auf dem kleinen, aber hübschen Hafengelände zu vertreten. Restaurants, Kaffeebars und Souvenirshops laden zum Schlendern ein.

Um 18:00 Uhr geht es dann aufs Boot und zeitgleich kommen Christina, Julia und Madeleine an. Jetzt ist unsere Gruppe vollständig. Dann werden erstmal die bürokratischen Hürden genommen, Tauchbescheinigungen, Ausweise, Infos zum Boot und natürlich die Zuteilung der Kabinen. Wir haben eine Oberdeckkabine mit Doppelbett bekommen. Der erste Eindruck war zugegebenermaßen ernüchternd. Die „Superior“ wurde kurzfristig wegen eines Bootsausfalls aus dem Trockendeck beordert, wo man bereits mit der Sanierung angefangen hatte, und das sieht man an der ein oder anderen Stelle. Aber was soll’s, wir sind nicht hier, um einen Luxusurlaub zu machen, sondern für ein Abenteuer. Und ganz ehrlich der Mensch ist ein Gewohnheitstier und gewöhnt sich schnell an vieles. Wir verstauen unsere Sachen und treffen uns dann alle auf dem Tauchdeck, um unser Equipment aufzubauen. Jeder hat seinen festen Platz, mit seiner eigenen Flasche. Ein ständiges Auf- und Abbauen der BCD´s ist nicht notwendig, da die Flaschen nach jedem Tauchgang direkt gefüllt werden – clever und bequem urteilen wir.

Mittlerweile ist es 19:30 Uhr und der Hunger macht sich bemerkbar. Und schon klingelt das erste Mal die Glocke, welche unser ständiger Begleiter die nächsten Tage sein wird. Das heutige Abendessen wird als Menü serviert. Es gibt als Vorspeise eine Gemüsesuppe und einen gemischten Salat. In der Hauptspeise Schnitzel oder (die besten) Falafel mit Gemüse und Beilagen. Und als Nachtisch diverse süße Köstlichkeiten und Obst. Zugegebenermaßen war eine meiner größten Sorgen, dass Essen. Wie gut vertrage ich es und da ich mich nahezu vegan ernähre, wie abwechslungsreich wird das Essen sein. Hier kann ich bereits spoilern, das Essen war hervorragend. Auch wenn vielleicht nicht immer ganz verstanden wurde, was vegan heißt (für Ägypter ist Fisch auch vegan 😉), geben sie sich sehr viel Mühe und allein die zahlreichen Gemüsesorten, die zu jedem Essen serviert werden, machen mich glücklich. Auch die befürchteten Magenproblemen bleiben aus. Die Versorgung war ausgezeichnet.

Wir bleiben noch bis zum nächsten Morgen im Hafen, da in der Nacht noch weitere Teilnehmer erwartet werden. Somit setzen wir uns gemeinsam auf das Sonnendeck, genießen einen Drink und ratschen bis 21:00 Uhr – dann schlägt die Müdigkeit doch zu.

Am nächsten Morgen werden wir um 06:00 Uhr geweckt – dies bleibt auch für die restliche Woche so. Dann geht es endlich los und die „Superior“ legt ab. Während der Kapitän das erste Riff ansteuert, klingelt die Glocke für das erste große Briefing. Hier stellen sich unsere Tauchguides Salah, Abdu und Hassan vor und geben ein sehr detailliertes Briefing über das Leben an Board, den Tagesablauf und vor allem die Sicherheitshinweise. Im Anschluss gibt es Frühstück. Dieses ist auch sehr großzügig und auf Wunsch gibt es auch alle Varianten von Eierspeisen. Nach dem Frühstück steht das erste Tauchbriefing an. Wir ankern vor Abu Dabab 3 um den ersten Check Dive zu absolvieren. Auf dem Plan stehen Gewichtscheck, ein entspannter Tauchgang und zum Ende müssen alle einmal ihre Boje schießen. Unsere Gruppe „Team Germany“ wie wir getauft werden, darf als erstes mit Abdu ins Wasser. Bei entspannten 23 Grad tauchen wir uns ein.

Zurück an Bord, heißt es umziehen und dann klingelt es auch schon zum Mittagessen. Ab jetzt gibt es Buffet immer mit einer Suppe vorweg. Nach dem Mittagessen bleibt ein bisschen Zeit für Siesta, bevor wir die Sicherheitsübung mit Rettungswesten absolvieren und das nächste Tauchbriefing ansteht. Diesmal in Shaab Marsa Alam. Erneut ein entspannter, knapp einstündiger Tauchgang mit vielen bunten Fischen, der auch nochmal als Check Dive genutzt wird, damit auch jeder für die nächsten Tage das passende Gewicht hat.

Um 19:00 Uhr wird zum Abendessen gerufen. So richtig lange sitzt man dort aber nie, da alles verräumt sein muss, bevor die Anker wieder gelichtet werden. Und für die Nacht steht die zwölfstündige Fahrt von Marsa Alam bis zum südlichsten Punkt unserer Etappe dem „Paradise Reef“ an. Wir haben aber Glück und die Fahrt ist relativ ruhig, obwohl man im Oberdeck schon wohlig durchgeschaukelt wird.

Am nächsten Morgen werden wir um 06:00 Uhr geweckt, zumindest die die nicht eh schon wach sind. Um 06:30 Uhr Tauchbriefing und um 07:07 Uhr springen wir ins Wasser. Hier im Süden hat das Wasser noch 24 Grad. So schön wie wir das Finden, für die Korallen ist es leider das Gegenteil. Die Riffe und vor allem die Korallen leider unter den warmen Temperaturen. Dennoch erwartet uns eine wunderbare Sicht und viele, viele bunte Fische.

Der Tag und der darauffolgende Tag stehen ganz im Motto der Emperor Divers – Eat, Dive, Sleep, Repeat. Insgesamt machen wir 4 Tauchgänge pro Tag. Morgens, vormittags, nachmittags und abends. Dazwischen wird gegessen und kurze PowerNaps gehalten oder die Videos und Bilder von den Tauchgängen gesichtet. Generell kann man bei jedem Briefing entscheiden, ob man tauchen möchte oder nicht und ob man mit Guide unterwegs sein möchte oder eben mit seinem Buddy unguided. Und für Flo, Julia und mich gibt es eine weitere Sensation, der erste graue Riffhai zeigt sich uns.

Das nächste Highlight erwartet uns am 3. Tauchtag – die St. Johns Cave. Ein wunderschönes Höhlensystem, welches Dank der Öffnungen auch von Tauchern ohne Caveschein betaucht werden darf. Das Lichtspiel der Natur ist unbeschreiblich. Und wie bei allen bisherigen Tauchspots sind wir auch hier nahezu allein.

Auch am 4 Tauchtag steht was Besonderes an. Wir sind in Sataya genauer gesagt, im Dolphins House angekommen. Hier wird Regulator gegen Schnorchel getauscht und mit den Zodiacs geht es raus zum Schnorcheln mit den Delphinen. Die Delphinschulen nutzen die geschützte Bucht zwischen den Korallen zum Schlafen und Ausruhen und man kann die wunderschönen Tiere in ihren Verbänden beobachten. Zwei weitere wunderschöne Tauchgänge an diesem Tag in Sha’ab Claudia und Abu Galawa Soghayr lassen auch diesen wie im Flug vergehen. Das wir uns mit jedem Tauchgang weiter nach Norden bewegen, merken wir auch an der Wassertemperatur. Diese beträgt mittlerweile nur noch 21 Grad, was sich trotz 5 oder 7mm Anzügen deutlich bemerkbar macht. Entschädigt wurden wir aber durch die Sichtung von einem Weisspitz-Hochseehai, einem Oktopus, Riesen-Kugelfischen, Barrakudas und vielem mehr. Der Nachttauchgang fällt heute leider aus, da Stürme angesagt sind und die „Superior“ einen geschützten Platz ansteuert.

Am 31.12. merken wir bereits in den frühen Morgenstunden den deutlichen Wetterumschwung. Gegen 04:00 Uhr früh werden die Anker gelichtet, um lt. Plan nach Elphinstone zu fahren. Die Nacht ist hier für uns vorbei, da wir ab diesem Zeitpunkt beschäftigt sind nicht aus dem Bett zu fallen. Nennen wir den Seegang ordentlich 😉.

Um 05:30Uhr wage ich mich aus der Kabine auf der Suche nach Kaffee. Christina lässt sich auch von diesem Seegang nicht von ihrer Morgen-Yoga-Session abbringen, was ich wirklich bewundern muss. Wir erreichen Elphinstone aber es wird sehr schnell klar, dass der Tauchgang unter diesen Bedingungen nicht stattfinden wird. Auch hier bin ich froh über die Expertise der ganzen Crew. Vom Kapitän bis zum Diveguide, jeder hat jahrelange Erfahrung über die Gegebenheiten vor Ort und entscheidet entsprechend was sicher ist und was nicht. In diesem Fall ist es nicht möglich und somit geht es nochmal ca. 2 Stunden Richtung Norden nach Abu Dabab 4. Nachdem Abu Dabab aus 5 Riffen bzw. Tauchspots besteht, bleiben wir hier den ganzen Tag und machen die 4 Tauchgänge einfach an den unterschiedlichen Riffen – mal vom Boot, mal vom Zodiac aus. Und da die Wassertemperatur weiter sinkt, breche ich gemeinsam mit Christina und Madelein zwei der Tauchgänge früher ab und wir lassen uns, nachdem wir die Boje geschossen haben, mit dem Zodiac abholen. Der Service wird mir zu Hause ein wenig fehlen.

Das Jahr 2024 wird mit einem grandiosen Buffet unseres Küchenteams verabschiedet. Neben Rind, Garnelen, Tintenfisch und Falafel wird sogar eine Gans serviert. Die Salate und Beilagen lassen keine Wünsche offen. Und schon allein der Anblick des Nachspeisenbüffets, welches aufgrund der Größe im Salon aufgebaut werden muss, lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen. Unglaublich was ein dreiköpfiges Team in einer kleinen Bordküche auf die Beine stellen kann. Zur Feier des Tages gönnen wir uns einen Gin Tonic und tanzen noch ein wenig auf dem Oberdeck. Aber um 22:15 Uhr ist dennoch Schluss – tauchen macht müde 😉.

Happy New Year – und das muss natürlich mit einem Tauchgang begrüßt werden. Somit springen Julia, Flo und ich unguided als eine der ersten ins Wasser und das Jahr könnte nicht besser starten (zumindest für Flo und mich) als mit vielen wunderschönen Schildkröten. Und das lässt mich auch die Kälte vergessen – mittlerweile haben wir 19 Grad Wassertemperatur. Für den Vormittag steht der letzte Tauchgang der Safari an, um die 24 Stunden Tauchverbot bis zum Abflug einzuhalten. Da ich aber Druck auf den Ohren merke, lasse ich diesen ausfallen und mache es mir mit einem Buch auf dem Flydeck gemütlich. Nach dem letzten Tauchgang stehen die Reinigung und Trocknung des Equipments an. Danach folgt unser letztes Mittagessen bevor die „Superior“ sich auf den Weg zurück in den Hafen „Port Ghalib“ macht. Wir werden vor die Wahl gestellt, ob wir an Bord Abendessen möchten oder in einem der Restaurants im Hafen. Aber da das Essen an Bord so gut ist ist die Wahl schnell getroffen. Dafür nehmen wir einen Absacker in einer der Bars und rekapitulieren die letzten Tage nochmal. Davor wird noch die Abrechnung erledigt für alkoholische Drinks, Kaffee aus der Maschine und den Pullis, Tops und Accessoires, die man shoppen konnte.

Auch der nächste Morgen startet früh für den Großteil von Team Germany. Unser Bus Richtung Flughafen Hurghada fährt bereits um 06:30 Uhr. Trotz der frühen Zeit ist ein kleines Frühstückbuffet aufgebaut und wir bekommen auch ein Lunchpaket mit. Mit genug zeitlichem Puffer erreichen wir den Flughafen Hurghada und machen es nach dem die Koffer abgegeben sind und wir durch alle Sicherheitskontrollen durch sind in einem Kaffee bis zum Boarding gemütlich. Auch der Flieger ist on time und wir landen pünktlich um 17:00 Uhr wieder in München.

Unser Fazit: Wer viel tauchen in wenigen Tagen möchte, der ist auf einer Tauchsafari genau richtig. Durch das Leben an Bord, kommt man an Tauchspots die per Tagesausflug nicht zu erreichen sind. Die Verpflegung und die Betreuung waren sehr gut. Wer jedoch die Annehmlichkeiten eines Luxushotels sucht, ist hier falsch. Für uns ist klar, wir werden die Art Reisen noch viel öfters machen, dann aber hintendran ein paar entspannende Tage in einem Resort anhängen. Und definitiv nicht mehr im Dezember in Ägypten – Wassertemperarturen von mindestens 24 Grad sind ein Muss 😊.

Und jemand hat mal gesagt, man muss nach Hause fahren, um wieder zu kommen. Zum Glück steht die nächste Safari schon an. Im März geht es nach Saudi-Arabien zum Hammerhaitauchen. Es bleibt also spannend.

Wir hoffen der Bericht hat euch gefallen. Weitere Bilder und Videos der Safari findet ihr auf dem Instagram Account der ABC Divers.
Schaut gerne rein. Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Corinna und Flo